Mehrweg-Glasflaschen: Wie der Einstieg in den wachsenden Markt gelingt

Die Wissenschaft ist eindeutig: der grösste Anteil der negativen Umweltauswirkungen bei Getränken entsteht bei der Verpackung, vor allem, wenn diese aus Glas bestehen. Wiederverwendung zeichnet sich als Schlüssellösung ab, um die CO2-Bilanz der Branche zu verbessern und gleichzeitig die Abhängigkeit von Preisschwankungen zu verringern.

 

Obwohl Mehrweg früher Standard war, braucht es heute neue Kooperationen und Innovationen, damit Mehrweg wieder praxistauglich für die Schweiz wird.

 

Ökosysteme für Wiederverwendung

 

Wie immer bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft, ist die Zusammenarbeit in einem Ökosystem verschiedener Interessengruppen von grundlegender Bedeutung für ein Gelingen.

 

Die zweisprachige Veranstaltung am 28. August brachte rund 100 Akteurinnen und Akteure mit unterschiedlichen Profilen und Kompetenzen aus der ganzen Schweiz und dem Ausland zusammen:

 

  • renommierte Wissenschaftler/innen, die ihr Wissen und ihre Expertise teilten
  • Produzentinnen und Produzenten, die an wiederverwendbaren Verpackungen interessiert sind
  • Anbieter von Material und Infrastruktur, die für die Wiederverwendung erforderlich sind (Maschinen, Harassen, Etiketten usw.)
  • Vertreter/innen des Einzelhandels, der eine wichtige Rolle nicht nur beim Verkauf, sondern auch bei der Rüchnahme spielt und in direktem Kontakt mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern steht
  • Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Verwaltung, die dabei heldfen können, den Übergang durch das Design der Abfallwirtschaft und unterstützende Massnahmen zu erleichtern
  • Vertreter/innen von Verbände und NGOs, die ihr wertvolles Wissen einbrachten und Projekte ermöglichen können

Dynamisch und bereichernd

 

Wissenschaftlerinnen gaben am Event Einblicke in die Vorteile der Wiederverwendung und die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Europäischen Union sowie der Schweiz. Ergänzt wurden die Vorträge durch Präsentationen von Interessenvertreter/innen aus der Industrie, die von ihren Erfahrungen in der Praxis berichteten, von Innovationen, die für den Übergang eingesetzt wurden, und von noch bestehenden Hindernissen.

 

Am Nachmittag wurder es dann konkret: In interaktiven Workshops in kleinen Gruppen wurde gemeinsam nach Lösungen gesucht, wie z. B. technische Schwierigkeiten, rechtliche Hindernisse, Marketing und Kommunikation mit den Verbrauchern.

 

Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion, auf der sich Akteuren mit verschiedenen Rollen und aus verschiedenen Sprachregionen austauschten.

 

Der Tag war geprägt von Networking, zum einen durch formelle Aktivitäten wie Speed Networking, zum anderen durch informellere Momente wie dem Apéro.

 

Eine längst überfällge Veranstaltung

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren rundum zufrieden und beurteilten den Tag als sehr bereichernd. Sie betonten, dass es seit langem das erste Mal war, dass so viele Interessengruppen zusammenkamen, um über die Nachhaltigkeit der Branche zu diskutieren. Besonders geschätzt wurden die Präsentation erfolgreicher Beispiele aus dem Ausland, die zeigten, dass ein Übergang möglich ist und im Ausland bereits stattfindet. Das Netzwerk aus motivierten Akteuren und Akteurinnen sowie die erfolgreichen Beispiele inspirierten die verschiedenen Interessenvertreter und Interessenvertreterinnen für die Zukunft.